Eine rutschige Partie, war das Stadtderby der beiden Stadt Konkurrenten am gestrigen Nachmittag. Nach dem Dauerregen der Tage und am frühen Morgen, stand zunächst einmal die Besichtigung der beiden Plätze (Aschenplatz und Rasenplatz Schaufenberg) durch das Schiedsrichtergespann an, die sich am Ende für den Rasen entscheideten. Der schlammige Boden hatte es richtig in Sich. Nicht nur die Spieler hatten Probleme auf den Beinen zu stehen, auch der Schiedsrichter sollte am Ende einmal den Rasen aus der nähe inspizieren. Technisch war zwar nicht viel möglich, allerdings bot sich den Zuschauern ein kämpferisch schönes Spiel.
Ay-Yildizspor begann mit Mehmet Ali Turan, Sahin Dagistan und Serhat Coroz sehr offensivstark welches sich schon in der dritten Minute auszahlte. Die erste große Gelegenheit hatte in der ersten Minute Sahin Dagistan am Fuß. Frei vorm Tor fiel ihm der Ball auf den linken Fuß. Die schon jubelnden Fans mussten aber mit ansehen wie der Ball, am Tor vorbei verschwand. Das wäre ein perfekter Start gewesen. Was hier verwehrt blieb sollte Mehmet Ali Turan vorbereiten. In seiner ersten Gelegenheit legte er sich den Ball am Keeper vorbei. Der Keeper konnte sich nur durch ein Foul behelfen und es gab den ersten klaren Strafstoß, den Serhat Coroz souverän verwandelte.
Der Strafstoß für die andere Seite ließ aber auch nicht lange auf sich warten. Nach einem Getümmel im Sechzehner lag der Ball Frei vorm Tor als Enes Özdal ausrutschte und nur noch mit der Hand an den Ball kam. Der anschließende Strafstoß läutete das 1:1 ein. Aus dem Konzept, sollte Enes eine Minute nach dieser Situation, das 2:1 für die Millicher vorbereiten. Der ansonsten sehr sichere Abwehrspieler entschied sich den Ball durch die Mitte zu spielen, welches bei den Millichern landete und diese das Geschenk annahmen. Allerdings ließ der Platz auch spielerisch keine besonderen Möglichkeiten zu, so dass dies abgehakt gehört.Die nächste große Chance hatte auf der anderen Seite Sahin Dagistan am Fuß. Der Schnelle Mittelstürmer preschte durch die Mitte zum Tor, als der Ball leider etwas zu weit lag und der Keeper klären konnte. Im Zweikampf zu Fall gebracht, hatte dieser sich eine Zerrung zugezogen und musste raus. Für ihn kam Ibo Coroz. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeitpause.
Nach der Pause dann gleich der Schock. Millich erhöht durch Pascal Schostock plötzlich und unerwartet zum 1:3. Drei Gegentreffer hatte man zuletzt in sieben Spielen kassiert und nicht in einem. Der Moral der Mannschaft tat das allerdings nicht. Der für Sahin Dagistan eingewechselte Ibo Coroz drehte langsam auf. Immer wieder kämpfte er sich tief in die Abwehr der Millicher und schaffte gefährliche Szenen. So auch in der 49. Minute als er sich durch drei Gegenspieler behauptete und letztlich auch noch hinter dem Towart für den Anschlusstreffer zum 2:3 sorgte. Ohnehin ist der 37 jährige für jede Überraschung gut und nicht zu unterschätzen, der am Ende ein Spiel entscheiden kann.
Motiviert suchte Ay-yildizspor den Ausgleichstreffer. Dies sollte dem souveränen Abwehrspieler Emrah Bayrak beschert bleiben. Dieser pirschte sich bei einer Ecke in den Hinterraum der Millicher und kam ungehindert zum Abschluss, dass er sich nicht nehmen ließ und am langen Eck flach verwandelte. Wieder zurück im spiel stand es nun 3:3.
Die nächsten 30 Minuten waren hart umkämpft und das Spiel wurde hitziger. ein Schlagabtausch in beide Richtungen in dem beide Mannschaften den Siegtreffer suchten. Mit dem Unentschieden war noch keiner zufrieden. Der harte Kampf forderte aber auch seine Verletzten. Serhat Coroz musste in der 75. Minute raus, nach dem er ausrutschte und sich am Oberschenkel hielt.
Für Ihn kam Sinan Igdemir, der in der 86. Minute eine wichtige Rolle spielte. Der Stürmer erkämpfte sich die Situation, die zur Führung führte. Am Torwart vorbei konnte dieser nur zu Fall gebracht werden. Den Anschließenden Strafstoß nahm sich Gökhan Can zu Brust und verwandelte zu 4:3.
Den Sieg schon vor Augen, wäre es ein gelungener Tag mit grandiosem Ausgang gewesen, ohne allerdings die Millicher mit auf der Rechnung zu haben. Diese kämpften sich nochmal nach vorne über Links. Es kam wie es nicht kommen sollte. Die Flanke in die Mitte verwandelte Yannick Wersich per Kopfball ins leere Tor. Der Endstand 4:4 ist am Ende doch berechtigt, in einem Spiel in dem keine Mannschaft wirklich die Oberhand hatte.